Es war dieses Jahr sehr ruhig um uns, aber es gab ja auch viel zu tun, z.B. die Veröffentlichung des ersten Cortarmao-Albums und des Tourfilms "VII". Neben einigen selbst organisierten Konzerten und dem ersten Baracke-Fest haben wir leider nur eine Handvoll an Reviews schreiben können. Dafür gab es mit Welk das erste Interview. Bevor wir die nächsten Überraschungen im Jahr 2018 aus dem Hut zaubern, wollen wir euch wie letztes Jahr unsere 2017er Lieblingsveröffentlichungen (in alphabetischer Reihenfolge) zeigen.
- eure Feen
’68 – Two Parts Viper (Juni 2017)

- Christian
Audio88 – Sternzeichen Hass (Mai 2017)

- Christian
Boneflower – Empty Rooms, Full Bodies (November 2017)

- Ruben
Converge – The Dusk In Us (November 2017)
Doublebass-Salven, melodisches Gitarren-Hammering, dazu einige ungewohnte Facetten aus J. Bannons Schreiorgan – der ein oder andere dürfte bei den ersten Minuten der neuen Converge-Scheibe Probleme gehabt haben, die Band wiederzuerkennen. Doch auch wenn A Single Tear fast schon befremdlich viel Pop-Appeal verströmt, war nach dem Genuss der vor Album-Release veröffentlichten Nummern ohnehin schon zu ahnen, dass das Spektrum der Band 2017 abermals voll ausgeschöpft werden soll. Tatsächlich liefert The Dusk In Us die ganze Palette: Da bricht eine dissonante Abrissbirne über einen hinein, da stampft es zentnerschwer geradeaus, da hypnotisiert starker Cleangesang. Bekanntlich gehört es längst zum Kanon der Reviewschreiber, jede Veröffentlichung von Converge als besonders innovativ zu deklarieren. Ob The Dusk In Us noch denselben Innovations-Stempel wie die allmächtige Jane Doe trägt, wage ich zu bezweifeln. Eines aber ist gewiss: Es ist beachtlich, wie die Band es schafft, ihrem ureigenen Sound bei jedem Release mit einigen unerwarteten Pinselstrichen neue, qualitativ hochwertige Akzente zu verleihen und wie das Bild der Band jedes Mal ohne Schandflecken zu noch mehr Größe heranwächst.
- Hannes
Frank Carter and the Rattlesnakes – Modern Ruin (Januar 2017)

- Christian
Lirr – God’s On Our Side; Welcome To The Jungle (September 2017)

- Ruben
Love A – Nichts ist neu (Mai 2017)

- Christian
Mutoid Man – War Moans (Juni 2017)

- Christian
Øjne – Prima Che Tutto (Dezember 2017)

- Ruben
Shizune – Cheat Death, Live Dead! (Februar 2017)

- Ruben
Tides! – Celebrating A Mess (März 2017)
Ist Pop-Punk wieder oder immer noch salonfähig? Mir doch egal! Wir nehmen zur Kenntnis, dass auch außerhalb kirchlicher Einrichtungen zünftige Messen gefeiert werden!
- Ruben
The Tidal Sleep – Be Water (Juni 2017)
Alles was The Tidal Sleep anfassen, wird zu Wasser. Dies hier ist kein Bach, sondern mitreißender Fluss! Quizfrage! In welche Richtung fließt das Wasser auf der Südhalbkugel? Notfalls fragt ihr Bart oder Lisa.
- Ruben
Trachimbrod – Leda (April 2017)

- Ruben
Zugezogen Maskulin – Alle Gegen Alle (Oktober 2017)
Was? Schon wieder Rap? Ja, schon wieder Rap! Die beiden Rapper grim104 und Testo setzen mit ihrem neuen Album genau da an, wo der Vorgänger Alles brennt aufgehört hat: Hoffnungslosigkeit, gesellschaftlicher Druck, Klassenkampf, Rastlosigkeit, Identifikationsprobleme und das Gefühl, einfach außen vor zu sein. Kurz gesagt: Eine moderne Gesellschaft, in der es Alle Gegen Alle heißt. Serviert wird das mit druckvollen und experimentellen Beats, aggressiven Rap-Parts, unkonventionellen, aber eingängigen Hooks und Texten mit treffsicheren Metaphern, deren Anspielungen weit über die Grenzen der Rap-Welt hinausgehen. So ist der Album-Titel beispielsweise eine Anlehnung an das Album Alle Gegen Alle der weltbekannten Punk-Formation Slime. Das neue ZM-Album ist außerdem in der limitierten Vinyl-Variante ein absoluter Augenschmaus: Eine pinke Schallplatte eingehüllt in ein pinkes Cover, dessen Artwork mich dezent an die Aufmachung des Albums Angst & Amor vom Kollegen Juse Ju erinnert. Alles in pink? Das muss man sich in der ach so hegemonial männlichen und harten Deutschrap-Welt erstmal trauen.
- Christian
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