"Monsterious"
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Leider verliefen sich die Spuren schnell
im Sand. Es folgten nämlich nur ein paar Untergrund-Gigs (welche nicht in
meiner Nähe waren) und die Bandpage-Seite gab bloß eine Handvoll alte Demoaufnahmen
her. Dann, nach einer langen Durststrecke, kündigten die Jungs 2015 ihr erstes
Studiorelease an.
2016 ist es endlich so weit: Apophenia heißt das gute Stück und ist
fünf Tracks stark. Reversed sind der
Linie des verspielten Post-Rocks treu geblieben. Man schreit, singt und flüstert
in englischer Sprache, während auf der Gitarre viele vertrackte Figuren und an
der Schießbude die ein oder andere technische Raffinesse aufgetischt werden. Der
Zweier bewegt sich hier stilsicher zwischen meinen drei Lieblings-Duos. So wird
kinderleicht krachlastiger DŸSE-Rock
mit dem erbarmungslosen Noise-Chaos von '68
vermischt. In ihren ruhigen und fast schon poppigen Momenten erinnern mich Reversed sogar an The Black Keys (und das meine ich als Lob!). Auch an geilen Effektgeräten
wird offenbar nicht gespart, was einiges an Potenzial bereithält, die Herzen von
Gear-Nerds auf Hochtouren zu treiben. Textlich lässt sich wiederum nur vage
erahnen, wo die Reise hingeht. Ein paar persönliche Zeilen und eine gewisse
Technik-Physik-Space-Affinität sind jedoch herauszulesen.
Am Ende bleiben auf Apophenia fünf mitreißende Lieder mit
viel Herz und Verstand. Gelegentlich hatte ich zwar den Eindruck, die ganzen
hübschen Details könnten mit einer weniger rauen Produktion noch besser zur
Geltung kommen, aber dafür hätte man wohl auch das authentische Garagen-Flair
über Bord werfen müssen. Apropos hübsch: Das Artwork der Platte basiert auf
einem abgefahrenen, selbstgemalten Leinwandbild, was ein Grund mehr ist, sich
lieber die CD als nur den kostenlosen MP3-Download zu holen. Diese bekommt ihr
am besten auf einem ihrer grandiosen Konzerte.